Die Corona-Pandemie verlangt uns allen viel ab. Fiebrig verläuft weltweit die Suche nach einem Impfstoff – und hier bahnt sich ein neues Dilemma an, das ElasmOcean nicht ignorieren kann:
Schon heute wird in vielen Impfstoffen Squalen eingesetzt, um die Verträglichkeit und die Immunantwort zu steigern. Squalen ist eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette mit der chemischen Formel C30H50, die auch sonst in vielen Kosmetika und medizinischen Produkten zu finden ist. Leider wird (auch in der Testphase für eine Covid-19-Impfung) Squalen mancherorts gewonnen aus: Tiefseehaien.
Während in vielen Bereichen unseres Lebens ein Umdenken stattfindet, wird bei der Produktion von Squalen weiter „business as usual“ gefahren und auf diese nicht nachhaltige, wenig zuverlässige Quelle für Squalen zurückgegriffen, obwohl es längst pflanzliche Alternativen gibt – beispielsweise Olivenöl und Kürbiskerne. Auch synthetische Methoden mithilfe von Mikroben sind bereits in den Laboren etabliert. Die Moleküle C30H50 sind vollkommen identisch.
Wenn jetzt jährlich Milliarden von Dosen des neuen Covid-19-Impfstoffs benötigt und gefertigt werden, bedroht dies damit nicht nur den Fortbestand vieler bereits vom Aussterben bedrohter Haiarten, sondern bei deren Rückgang in Folge potentiell auch die weltweite Versorgung mit dem Impfstoff, auf den wir alle warten: Zuverlässige Versorgungsketten für tierisches Squalen können angesichts überfischter Bestände und einer schlecht kontrollierten Industrie nicht gewährleistet werden – der Weg über Hai-Squalen ist damit von Anfang an eine Sackgasse!
ElasmOcean unterstützt daher die Forderung und Petition der Shark Allies, den Einsatz von Squalen in Covid-19-Impfstoffen auf pflanzliche oder synthetische Alternativen umzustellen. Die Wirkung des Moleküls ist nicht abhängig von seiner Herkunft – aber für die Haie macht es einen riesigen Unterschied, und damit für uns.
Nachhaltigkeit bedeutet, Lösungen zu finden, ohne neue Probleme zu erzeugen.