Unsere Vorschläge und Forderungen gegen das Artensterben

In diesem Fall liegt sehr viel Macht beim Verbraucher. WIR entscheiden, WIE wir leben wollen und wie wir unsere Zukunft gestalten. Wir tragen die Verantwortung beim Einkaufen und mit unserem Lebensstil.



Es gibt keine Ausreden mehr! Jeder kann etwas tun!

Welche Fische darf man noch essen?

Kurzum die einfache Antwort: “Mit gutem Gewissen so gut wie

keinen mehr!“


Fischratgeber wie der von WWF und Greenpeace helfen nur bedingt weiter, doch sie lösen nur ein Problem, wenn auch ein sehr wichtiges, das des Artenschutzes. Geht es aber um unsere

Gesundheit, so helfen auch diese Ratgeber nicht weiter. Die Wissenschaft zu Mikroplastik steckt noch in den Kinderschuhen. Kein Wissenschaftler weiß heute genau, was Mikroplastik, unter anderem durch Fischkonsum aufgenommen, in unseren Körpern anrichtet.

Bei Methylquecksilber verhält es sich anders. Hier gibt es eindeutige Forschungen und ganz klare Warnungen seitens der WHO, der EU und von Bundesministerien.

Zusammengefasst: Finger weg von Hai, Schwertfisch und Thunfisch als langlebige Raubfische, die im Laufe ihres langen Lebens vermehrt Methylquecksilber in ihren Körpern anreichern. Speziell Kinder bis zum 18. Lebensjahr und Frauen im gebärfähigen Alter sollten dies beachten, aber auch männliche Konsumenten bringen sich in Gefahr mit dem Konsum dieser Fischarten.

Wer nun meint, dass Methylquecksilber nur in diesen Fischen vorkommt, irrt. Dieser hochtoxische Stoff, der sich über viele Jahre hinweg erst im menschlichen Körper abbaut und sich mit jedem Konsum aufsummiert, steckt mehr oder minder je nach Alter in fast jedem Fisch.

Daher unser besonnener Rat: Finger weg von Fisch, auch wenn es so manchem schwerfällt.

Wo und wie wird artgerecht gekocht?

Diese Frage birgt das Thema „Vertrauen“ in sich.

Oft wissen selbst alteingesessene Gastronomen nicht, was sie von ihrem Großhändler geliefert bekommen und vor allem, woher! Siegel sind weit verbreitet und vom Verbraucher nutzbar, oft dankend angenommen. Ob „BIO“ oder „MSC“ zertifiziert, wer weiß schon, ob es wirklich dem entspricht, was man als aufgeklärter Verbraucher erwartet? Ist „BIO“ gleich „BIO“? Ist „MSC zertifiziert“ der Maßstab?

Es ist, zugegeben, mittlerweile eine Wissenschaft für sich, die Siegelwelt zu verstehen!

Bei Bioprodukten wissen wir, es verbirgt sich je nach Siegel eine große Spannweite von wirklich artgerechter Haltung bis hin zu

industrieller Mast mit Qual dahinter. Ähnlich verhält es sich auch bei

Nachhaltigkeitssiegeln für Fisch, allen voran das MSC Siegel. Es gibt MSC zertifizierte Fischereien, wie z.B. die Pole and Line Fischerei (Angelfischerei), die, richtig betrieben, wirklich nachhaltig sein können. Aber gilt das für das MSC Siegel generell? Wir sagen Nein!

Und schon sind wir bei den Tricks, die Siegel anwenden, um dem Verbraucher Nachhaltigkeit und Qualität zu suggerieren.

Welche Tricks sollte man kennen

(um nicht darauf hereinzufallen)?

Das MSC-Siegel zeigt die große Bandbreite von nachhaltigen bis nicht nachhaltigen Fischereien. In den 1990er Jahren von Unilever gemeinsam mit dem WWF gegründet, war die Grundidee eine

gute. Wirklich nachhaltige Fischereien sollten zertifiziert werden und dem Verbraucher aufzeigen, dass Fisch auch nachhaltig gefangen und konsumiert werden kann.

Was sich im Laufe der Jahre daraus entwickelte, hat mit Nachhaltigkeit wenig zu tun. Heute sind 83% der MSC zertifizierten Fischereien große industrielle Fischereien. Nur noch 17% der MSC zertifizierten Fischereien entsprechen der 1997 geborenen Idee der wirklich nachhaltigen Fischerei (Quelle 1).

Ein anderes Problem sind Phantasienamen von Fischprodukten,

beispielweise die „Schillerlocke“, eigentlich der geräucherte Bauchlappen des Dornhais. Hinter Karbonadenfisch, Seeaal, Seestör, Kalbfisch, Steinaal, Speckfisch, Wildstör, Forellenstör, Dornfisch und Königsaal steckt immer das Produkt Hai. Fischhändler sind sich nicht zu schade, immer weitere Phantasienamen zu erfinden, um das nicht wirklich beliebte Produkt Hai an den Mann oder Frau zu bringen. Es ist ein mittlerweile tiefer Dschungel an Verordnungen,

Siegeln, Namen und Regelungen, durch die der Verbraucher nicht mehr durchblickt.

Man könnte meinen, das hat Methode. Wir behaupten in Teilen „Ja“, und klären gerne im Detail auf.

Quellen:

(Leserichtung, links nach

rechts, oben nach unten)

1. Bloom Association (2020): Der Schwindel mit dem MSC-Siegel. Die Wahrheit über das größte Fischerei-Logo aufgedeckt. https://www.bloomassociation.org/en/schwindel-msc/

Bildnachweise:

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rechts, oben nach unten)

Friederike Kremer-Obrock