Unsere Vorschläge und Forderungen gegen die Überfischung

Wir müssen schon in unserem eigenen Interesse der Überfischung entgegentreten.


Jeder einzelne kann etwas tun und sein Handeln überdenken. Die Verbraucher müssen aufgeklärt werden und ihr Konsumverhalten ändern.


Wo keine Nachfrage, da keine Produktion. Wo kein Fisch gekauft wird, da wird kein Fisch gefischt. Wo keine Plastikprodukte gekauft wird, da wird kein Plastik produziert.


Aber auch Firmen, Konzerne und die Politik müssen schnell und nachhaltig umdenken, Produktionen verändern, Gesetze erlassen. So gibt es viele Bereiche, in denen jeder einzelne von uns etwas tun kann.


Es gibt keine Ausreden mehr! Jeder kann etwas tun!

Fischkonsum

Jeder einzelne sollte seinen Fischkonsum überdenken. Fisch ist bei weitem nicht mehr so gesund wie von der Industrie angepriesen. Nachhaltigkeitssiegel wie z.B. das MSC Siegel geben keine Garantie mehr für wirklich nachhaltige Fischerei [Quelle 1]. Dieses Siegel hat sich im Laufe der Jahre zu einer Marketingblase der Fischereiindustrie entwickelt und hat nur noch in ganz wenigen Fischereibereichen, wie z.B. der Pole and Line Fischerei, zu Deutsch Angelfischerei, mit Nachhaltigkeit zu tun.


Verbraucher, die die gesunden Stoffe in Fisch schätzen, können diese in anderer Form zu sich nehmen. Omega Fett 3 Säuren sind in Leinöl, Wallnussöl und Wallnüssen enthalten. Man muss keinen Fisch mehr essen oder Fischölkapseln schlucken, um sich gesund zu ernähren.


Bis heute wissen wir nicht, was Mikroplastik in den Körpern von

Fischen anrichtet. Hier steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen. Kein Wissenschaftler weiß bis heute genau, was das mit Fisch aufgenommene Mikroplastik im menschlichen Körper anrichtet. Umweltgifte wie PCB und Dioxin, die sich speziell in Flussfischen wie Aal anreichern, bergen ein weiteres unabsehbares Risiko. Methylquecksilber gilt als eines der toxischsten Gifte, das besonders in langlebigen Fischen, wie Thunfisch, Makrelen, Seeteufel, Schwertfisch und Hai vorkommt. Angereichert über die Jahre in den Körpern der Fische, landet es auf unseren Tellern und führt zu dramatischen gesundheitlichen Folgen.



Daher raten wir nicht nur wegen unserer Meere und der ständig schwindenden Fischbestände, auch aus Eigenschutz, vom Konsum von Meeres- und Flussfisch ab.

Meeresschutzgebiete

Wir schließen uns der Forderung von Wissenschaftlern an, mindestens 30% des Meeres bis 2030 unter Schutz zu stellen. Dies müssen dann aber auch konsequente Schutzgebiete sein, in denen ohne Ausnahme auf keine Art, weder benthisch noch pelagisch, gefischt werden darf. Der Mensch muss in jeglicher Hinsicht draußen bleiben.

Seismische Messungen

Wir fordern eine sehr starke Regulierung von seismischen Messungen (Ölförderung und Offshaw-Windparks) und von Low- Frequenzy-Sonaren (kurz LFS) im militärischen Bereich. In und um Meeresschutzgebiete und auf den Wanderrouten von Walen müssen diese Methoden gänzlich weiträumig verboten werden.

Industrielle Fischerei

Wir fordern eine weltweite Ächtung der industriellen Langleinenfischerei, der Tiefsee-Grundschleppnetz-Fischerei und dem Einsatz von FADs, als auch eine drastische Reduzierung und ergänzend den Einsatz von Beifang vermindernden Techniken in der Grundschleppnetzfischerei und der Ringwadenfischerei. Dabei profitieren vor allem die großen industriellen Fangflotten von billigen Fangmethoden und Wettbewerbsvorteil gegenüber Kleinfischern und zerstören deren Lebensgrundlage. Die industriell betriebenen nicht nachhaltigen, unselektiven Fangmetoden, die das Ökosystem Meer nachhaltig zerstören, müssen bei weitem mehr reguliert werden, während kleine, meist nachhaltig fischende Betriebe gefördert werden, und zwar weltweit.

Insgesamt muss das Fischereimanagement, und damit die Richtlinien für Fangquoten und Schutzgebiete, einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Entfernt man Populationen von Schlüsselarten aus einem Ökosystem, kann dieses kollabieren. Die Schäden für die Gemeinschaft durch verlorene Ökosystemleistungen wären dann bei Weitem schwerwiegender als der gefangene Gewinn eines einzelnen. Daher muss das Fischereimanagement sukzessive um weitere Interessensgruppen wie beispielsweise (Öko-)Tourismus und Küstenanwohner bereichert werden.

Quellen:

(Leserichtung, links nach

rechts, oben nach unten)

1. Bloom Association (2020): Der Schwindel mit dem MSC-Siegel. Die Wahrheit über das größte Fischerei-Logo aufgedeckt.

https://www.bloomassociation.org/wp-content/uploads/2020/05/sham-msc-label-german.pdf

Aus: F. Le Manach et al. (2020): Small is beautiful, but large is certified: a comparison between

fisheries the Marine Stewardship Council (MSC) features in its promotional

materials and MSC-certified fisheries.

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0231073

Bildnachweise:

(Leserichtung, links nach

rechts, oben nach unten)

Friederike Kremer-Obrock