Am Montag (27.03.23) fand die offizielle Anhörung zur EU-Bürgerinitiative StopFinningEU vor dem EU-Parlament in Brüssel statt. Die Initiative hatte mit unserer Unterstützung 1,1 Millionen Stimmen aus der gesamten Europäischen Union gesammelt, mit der Aufforderung an die Politik, den Handel mit Haiflossen zu beenden: #StopTheTrade.
Eine große und fachkundige Abordnung war nach Brüssel gereist, um dort den Parlamentariern das Ansinnen zu erläutern. Der Sprecher der Initiative, Dr. Nils Kluger, umriss zunächst das Ziel: Finning zu beenden, indem der Markt des Handels ausgetrocknet wird. Die EU ist zentraler Handelsplatz für Haiflossen – ohne diese Region wird der Handel zu teuer und reduziert sich marktwirtschaftlich von alleine.
Sylvia Earle, weltgekannte Wissenschaftlerin zu Haien, richtete sodann einen dringenden Appell an die EU-Spitze, die Wichtigkeit der Spezies für die Meere zu erkennen: ohne Haie brechen Ökosysteme zusammen, was sich auch massiv nachteilig für den Menschen erwiese. Immerhin sind nicht nur durch CITES die meisten größeren Haiarten geschützt – auch die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO und viele Gesetze der EU wollen Haie eigentlich jetzt bereits schützen, sodass eigentlich nur ein weiterer Baustein hinzukomme. Alex Cornelissen von Sea Shepherd International unterstützte diese Aussagen mit seiner Erfahrung mit illegaler Überfischung.
Die Initiative wird in Brüssel dauerhaft von Stephanie Brendl vertreten, bekannt durch ihre Erfolge in Nordamerika zum Schutz der Haie. Sie hob vor allem den Wert gesunder Haipopulationen für den Tourismus hervor, ein Gebiet, in dem sie aktuell forscht.
Der britischer Fachkundige Bradley Soule wies schließlich darauf hin, dass die Durchsetzung von Zoll- und Artenschutzvorgaben wie CITES aktuell schon daran scheitere, dass das Kontrollpersonal keine Chance hat, Flossen von geschützten Arten von jenen nicht-geschützter Arten auseinanderzuhalten. Die Kontrolle der Handelsverbote im internationalen Verkehr werde künstlich kompliziert, wenn nicht einfach geregelt sei: „gar keine Flossen ohne Haikörper“.
Es gab im Laufe des Nachmittags zwei Versuche, durch offen wahrheitswidrige Schönfärberei die Notwendigkeit eines solchen Handelsverbots zu erschüttern – die Wortbeiträge des Lobbyisten der Fischereiindustrie und einer Vertreterin Spaniens vermochten erkennbar nicht, den Eindruck der wortgewandten und inhaltlich präzisen Kurzvorträge zu verwässern: es ist an der dringenden Zeit, mehr für den Schutz der Haie zu tun, und ein Verbot des Flossenhandels in der EU ist ein sehr gutes Mittel hierfür.
Es geht der Initiative – die maßgeblich auf ein Engagement mehrerer ElasmOcean-Mitglieder zurückgeht – nicht darum, einzelnen Fischern ihren Fang zu verbieten oder auch Küstenregionen das überschaubare Konsumieren von Haifleisch: der weltweite Handel mit Flossen von Haien durch die EU (und aus ihr heraus) hat eine Größenordnung, die derart massiv in das Ökosystem eingreift, dass sie deutlich reduziert werden muss. Damit dies im Alltagsgeschäft funktioniert, ist ein Komplettverbot am effektivsten, und daher das Richtige.
Ob und inwieweit die EU nun Maßnahmen ergreifen wird, ist abzuwarten. Vor allem Stephanie Brendl wird in den kommenden Monaten in Brüssel mit Abgeordneten und Kommissionspersonen reden, und versuchen, diese von der Sache zu überzeugen. Die EU hat die Macht, jetzt die richtigen Schritte einzuleiten. Wir fordern sie auf, das zu tun.
Wir fordern Sie auf, das zu tun.
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