Der Weltklimarat IPCC fasst seit gut 30 Jahren den Stand der Wissenschaft zur Klimaveränderung zusammen – diese Woche erschien eine aktualisierte Zusammenfassung der Lage.
“Unzweifelhaft” ist allein der Mensch verantwortlich für die Klimaveränderungen, durchschnittlich bereits um 1,1°C gegenüber der vorindustriellen Zeit.
Dies führt zu extremen Wetterlagen, die vor allem für den Menschen gefährlich werden, wie Hitzewellen, Stürme oder Starkregenereignisse.
Das bereits stattfindende Artensterben wird durch den Klimawandel immens verstärkt – er wird zur Hauptursache, noch vor den Ursachen Überfischung oder Intensivlandwirtschaft.
Dabei ist die 2015 im Pariser Abkommen beschlossene Grenze von 1,5°C keineswegs willkürlich: oberhalb einer solchen Erwärmung werden einige Regionen der Welt unbewohnbar, weil es akut zu heiß wird, oder auch, weil der Meeresspiegel steigt.
Obwohl auch der Bundestag dieses Ziel ratifiziert (und damit verbindlich akzeptiert) hat, beobachten wir zur Zeit, dass die Bemühungen insbesondere der Politik nicht ausreichen, damit wir unter 1,5°C bleiben werden. Dabei rennt uns die Zeit weg – entscheidende Weichen müssen bis Ende des Jahrzehnts gestellt sein, in den kommenden sieben Jahren.
Was ist zu tun, um es noch zu schaffen? Auch hier ist der IPCC klar und eindeutig: Ein baldiges Ende der Verbrennung fossiler Stoffe wie Kohle, Gas oder Öl. Dies bedeutet die beschleunigte Energie- und Mobilitätswende, sowie Veränderungen im Ernährungs- und Bausektor.
Aktuell tendiert die Welt in die andere Richtung, und emittiert von Jahr zu Jahr mehr CO2 statt weniger. Ein langsamer, moderater Wandel ist inzwischen nicht mehr ausreichend – hierfür kommen heutige Maßnahmen mehrere Jahrzehnte zu spät. Heute sind tiefgreifende Umgestaltungen notwendig und unverzichtbar.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Rufe nach “sich anpassen” kurzsichtig sind: auch wenn der Mensch höhere Deiche, Ablaufkanäle und Klimaanlagen flächendeckend einrichtet, hilft dies weder den Korallen noch den übrigen Tieren oder Pflanzen.
Ein “Weiter so!” kann nicht funktionieren – und eigentlich weiß das auch jede:r. Selbst jene Blockiererkräfte, die vorgeben, aus wirtschaftlichen Gründen keine Änderungen anzustreben, belügen sich und ihre Zuhörer:innen. Die Transformationen werden zwar viel Geld kosten. Aber eine Welt mit einer Erwärmung von 2°C und mehr gegenüber der vorindustriellen Zeit verschlingt ein Vielfaches dieser Kosten und ist wirtschaftlich daher eindeutig die schlechtere “Investition”.
Das Schlusswort des IPCC indes macht Hoffnung:
“Eiliger Klimaschutz kann eine lebenswerte Zukunft für alle sichern.”
Wir wissen genug.
Jetzt gilt es.
Quelle: Sixth Assessment Report IPCC, https://www.ipcc.ch/ar6-syr/
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