„Das habe ich nicht gewusst!“ ist die Standardantwort der meisten Filialleiter:innen in Supermärkten, angesprochen darauf, dass sie entgegen der Vorgaben der Mutterkonzerne oder Franchisegeber weiterhin Aal verkaufen. Immer wieder taucht geräucherter Aal in den Kühltheken auf. Neben dieser Unwissenheit des Personals kommt oft die Ausrede, dass die beauftragte Räucherei es so angeboten und zusammen mit anderer Räucherware geliefert hat.
Handelskonzerne wie Aldi Nord/Süd, Edeka/Netto, Kaufland/Lidl oder Rewe/Penny kommen ihrer Verantwortung nach und haben Aal dauerhaft ausgelistet – aus gutem Grund. Die meisten Vertreter der Gattung der Aale gelten als sehr bedroht: Die Rote Liste der IUCN bewertet sie als „vom Aussterben bedroht“, CITES listet sie in Anhang II (Handel nur nach Unbedenklichkeitsprüfung).
Aal kann nicht gezüchtet werden. Die komplizierte Biologie dieses kosmopolitischen Tieres verhindert dies. Nicht nur als „Räucheraal“ in Europa ist das Fleisch beliebt, auch der sogenannte „Glasaal“, die in den europäischen Küstengewässern abgefischten Jungtiere, gilt in Asien als Delikatesse.
Was kann jede:r Einzelne gegen die Gefährdung des Aals tun? Augen auf im Supermarkt: Entdeckt Ihr Aal in der Kühltheke, weist vor Ort freundlich darauf hin, dass dieses Tier nichts mehr im Handel zu suchen hat. Vor allem bei Händler:innen, die zu den oben genannten Unternehmen gehören, ist der Hinweis auf die Vorgaben der Vertragspartner hilfreich. Auch unser „Nachher“-Foto entstand in einem Geschäft dieser Ketten, dessen Händler:in keine Ahnung hatte, was sie:er tat. Ein Einsehen war dennoch nicht festzustellen: sie:er verkauft weiterhin Aal. Wir bleiben dran!