In der kenianischen Hauptstadt Nairobi haben Delegationen aus fast 200 Ländern in der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) am Mittwoch ein internationales Abkommen zur Bekämpfung der globalen Plastikmüllflut auf den Weg gebracht, das in weniger als zwei Jahren unterschriftsreif werden soll. Darin soll rechtsverbindlich geregelt werden, mit welchen Maßnahmen die Plastikverschmutzungen verhindert werden sollen.
Der Vorsitzende der Umweltversammlung, der norwegische Umweltminister Espen Barth Eide, sprach von einem Tag, der in die “Geschichtsbücher” eingehen werde. Es gebe einen klaren Zusammenhang zwischen der Klima- und der Umweltkrise.
2019 wurden nach internationalen Schätzungen rund 460 Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen mehr als dreiviertel bereits im Müll gelandet sind, also nur kurz verwendet wurden. Nur 10 % des weltweit produzierten Plastiks werden derzeit wiederverwertet, 22 % landen auf wilden Müllhalden oder werden ungeschützt in der Umwelt entsorgt, wie die Organisation für Wirtschaft und Zusammenarbeit (OECD) auflistete.
ElasmOcean begrüßt es, wenn endlich weltweit aktiv gegen die Plastikflut vorgegangen wird, die vor allem die Meere und ihre Bewohner gravierend belastet. Ob ein wirklich starkes Abkommen erwartet werden kann, oder ob es versteckte Schlupflöcher, offizielle Ausnahmen und Verzögerungen geben wird, bleibt abzuwarten. Wir bleiben an dem Thema dran – auch über den Deutschen Naturschutzring, in dem wir Mitglied sind.