Ein großer dunkler Schatten zieht bisweilen durch die kalten Gewässer unserer Breiten: Mit weit aufgesperrtem Maul gleitet der bis zu 10 Meter große Riesenhai durch das zumeist trübe Wasser. Vor der Küste Schottlands z.B. trifft man ihn häufig.
Trotz seiner respekteinflößenden Größe ist Cetorhinus maximus ein harmloser Vertreter seiner Klasse, da er sich ausschließlich von Zooplankton ernährt. Damit ist er der einzige Hai aus der Ordnung der Makrelenhaiartigen mit dieser für Haie ungewöhnlich anmutenden Ernährung, indem er das Plankton mit Kiemenreusen aus dem Wasser filtert. Dabei saugt er das Wasser nicht aktiv ein, sondern lässt es einfach in sein Maul hineinströmen. Auf diese Weise kann ein ausgewachsener Riesenhai 1800 bis 2000 Tonnen Wasser pro Stunde filtern, was auch notwendig ist, bedenkt man, dass er pro Tag 500 kg der kleinen Zooplankton-Organismen benötigt.
Mit einem Gewicht von bis zu 4 Tonnen wird der Riesenhai zwar noch vom Walhai getoppt, ist aber dennoch zweitgrößter Hai und zweitgrößter Fisch der Welt.
Bei einem solchen Anblick kommen auch eher scheue Haifreunde auf ihre Kosten.
Quelle:
L.H. Matthews und H.W. Parker (1950): Notes on the anatomy and biology of the Basking Shark (Cetorhinus maximus). Proceedings of the Zoological Society of London. https://doi.org/10.1111/j.1096-3642.1950.tb00663.x
In unserer Serie stellen wir Haie der Nordsee und des Nordatlantik vor – man muss nicht um den halben Globus fliegen, um (keine) Haie zu sehen.