Seit fast zwei Jahren kämpft Stefanie Brendl mit ihrer Organisation Shark Allies, unterstützt durch die GHOF (Guy Harvey Ocean Foundation) für ein Verbot des Haiflossenhandels in Florida – entgegen starker Widerstände der kommerziellen Fischereilobby. Stefanie hatte bereits vor Jahren quasi im Alleingang in Hawaii und Kalifornien die Gouverneure zu Gesetzesänderungen motiviert – nun in Florida, einem der Hauptumschlagplätze für Haiflossen in den USA, einem sehr konservativ und republikanisch geprägten Bundesstaat. Viele Skeptiker hielten daher das Vorhaben von Anfang an für ausgeschlossen, aber so etwas motiviert Stefanie Brendl eher: Gemeinsam mit einem Team aus (pro-bono) Lobbyisten, unterstützt von privaten Sponsoren und die GHOF, und mit einer geschickten politischen Strategie wurde das Ziel erreicht, den Handel mit Haiflossen in Florida zu untersagen. Einziges Zugeständnis: Eine Ausnahme gilt (noch) für Haiflossen, die von einheimisch US-lizensierten Fischern angelandet werden. Und diese Ausnahme wirkt sich erfreulich gering aus: Die Mehrzahl der Flossen in Florida wurde aus anderen Ländern importiert. Daher zeichnet sich jetzt schon ab, dass für den verbleibenden, geringen Rest „einheimischer“ Flossen kein Distributionsnetz mehr zur Verfügung stehen wird – die einheimischen US-Haifänger werden auf ihren Flossen sitzenbleiben.
Des Weiteren wurde beschlossen, dass die FWC (Florida Fish and Wildlife Conservation Commision) als erste staatliche Behörde eine Studie durchführen wird, zur finalen Prüfung, ob auch der lokale Markt von Flossen noch verboten wird.
Stefanie Brendl dazu: „Ich glaube, dass das alles im Endeffekt fast besser ist als ein einfacher Fin-ban. Denn wenn das mit FWC funktioniert, dann wäre es das erste Mal, dass eine fisheries agency gegen den Flossenhandel spricht. Und noch dazu ist FWC die einflussreichste der Kommissionen. Es wird nicht einfach. Und wieder mal wird mir gesagt, dass das nie möglich wäre. Aber das habe ich ja schon oft gehört!“
Wir gratulieren Stefanie Brendl, Shark Allies, Guy Harvey und allen Unterstützern zu diesem so wichtigen Etappensieg – und hoffen mit ihnen auf weitere positive Entscheidungen zu Gunsten der Haie in USA.