Riesenmantas stehen seit Dezember 2020 als „bedroht“ auf der Roten Liste der International Union for the Conservation of Nature (IUCN). Riesenmantas sind damit die erste Mantarochenart, die als gefährdet gilt.
Als Dr. Andrea Marshall, eine der weltweit führenden Manta-Wissenschaftlerinnen und Gründerin der Marine Megafauna Foundation (MMF) sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von ElasmOcean, im Jahr 2003 mit der Bestandsaufnahme der Tiere begann, gab es noch nicht einmal genügend Daten, um eine verlässliche Risikoeinschätzung vorzunehmen – doch seit sie diese Daten für die IUCN erheben, mussten die Forscher zusehen, wie die Riesenmantas mit jedem neuen Bericht tiefer in den roten Gefährdungsbereich absanken. Seit 2011 sind die Tiere in CMS (Convention for Migratory Species), seit 2013 auch bei CITES (Convention on the International Trade of Endangered Species) gelistet, zwei immer wieder angepriesene, globale Handelsabkommen. Dennoch gehen die Zahlen zurück; wieder einmal ein Beispiel dafür, dass der derzeitige politische Schutz, so schön er auf dem Papier auch aussehen mag, schlichtweg nicht ausreicht.
Trotz der Abkommen und des immensen Wissens, das die Wissenschaftler um die „Queen of Mantas“ Dr. Andrea Marshall in den letzten Jahrzehnten generiert haben, hat sich der Fangdruck auf die friedlichen Riesen nicht verringert, sondern sogar erhöht. Besonders im indonesischen Raum sind die großen Kiemenplatten der Mantas begehrt – eine Rarität, für die ihre empfindlichen Bestände weltweit dezimiert werden. Dabei sind sie lebend viel mehr wert: Taucher und Schnorchler spülen jährlich Millionen von Dollar in die globalen Tourismuskassen.
„In dieser entscheidenden Zeit kann die Anerkennung ihres wirtschaftlichen Wertes dazu beitragen, den Schutz dieser rätselhaften und jetzt gefährdeten Art zu fördern“, erklärt Dr. Stephanie Venables von MMF.
Quelle:
Marine Megafauna Foundation: https://marinemegafauna.org/news-and-media/giant-manta-becomes-the-first-manta-ray-to-be-listed-as-an-endangered-species