ie Natur steckt voller Wunder, die uns dazu inspirieren können, technologische Herausforderungen zu lösen. Eines dieser Wunder ist die Haut des Hais: Auf den ersten Blick wirkt sie glatt, doch bei genauerem Hinsehen erkennt man winzige, speziell geformte Schuppen, die Placoidschuppen. Diese Struktur verleiht dem Hai einen hydrodynamischen Vorteil, der nun auch dem Menschen helfen könnte, das Klima zu schützen.
Im Wasser sorgen die feinen Rillen zwischen den Schuppen des Hais für eine Verringerung des Strömungswiderstands und verhindern die Entstehung bremsender Wirbel. Dadurch spart der Hai Energie und kann mit weniger Kraftaufwand schneller schwimmen. Ähnliche Effekte machten sich Menschen zu Nutze, als sie LZR Racer-Schwimmanzüge trugen, welche 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking für Aufsehen sorgten. Die Haihaut-ähnliche Struktur dieser Anzüge führte zu neuen Weltrekorden.
Nun nutzen Austrian Airlines, Lufthansa Technik und BASF dieses Prinzip natürlicher Effizienz und übertragen es auf Flugzeuge. Mithilfe von etwa 50 Mikrometer großen Rippen entsteht eine Rillenstruktur, die den Luftwiderstand verringert und dadurch den Treibstoffverbrauch reduziert. Weniger Treibstoffverbrauch bedeutet nicht nur niedrigere Kosten, sondern vor allem weniger CO₂-Emissionen.
Erste Tests zeigen, dass die „Haihaut-Beschichtung“ namens „AeroSHARK“ den Strömungswiderstand eines Flugzeugs um bis zu 10 Prozent senken kann. Das könnte zu einer signifikanten Reduzierung des Treibstoffverbrauchs und der Emissionen führen. Laut Austrian Airlines könnten bei Anwendung auf vier Boeing 777 etwa 2.650 Tonnen Treibstoff und über 8.300 Tonnen CO₂ eingespart werden, was etwa 46 Flügen von Wien nach New York entspricht.
Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie die Natur als Vorbild für nachhaltige Technologien dienen kann, um die Umweltbelastungen zu minimieren.