Im Netz kursieren seit ein paar Tagen die Ergebnisse: Wissenschaftler:innen der National School of Public Health in Brasilien haben in Muskel und Leber von Scharfnasenhaien hohe Konzentrationen von Kokain nachgewiesen. Gerätselt wird, woher genau die Drogen stammen – Schmuggel und Abwässer aus Drogenlabors sind im Gespräch.
Während die meisten Berichte bizarr erscheinen, verbirgt sich dahinter das Symptom eines globalen Problems: Zu viele Abfälle aller Art landen im Meer. Haie sind meist besonders betroffen – aufgrund ihrer langen Lebensdauer haben sie viel Zeit, Drogenrückstände, Schwermetalle und Mikroplastik aufzunehmen, ein Prozess, der als Bioakkumulation bekannt ist. An der Spitze der Nahrungskette nehmen sie auch die Giftstoffe ihrer Beute auf – Biomagnifikation genannt.
Für uns bedeuten die Ergebnisse vor allem eines: Der Verzicht auf Hai (und andere langlebige Raubfische) ist nicht nur gut für die Meere, sondern auch für unsere Leber.
Artikel: de Farias Araujo et al. (2024): “Cocaine Shark”: First report on cocaine and benzoylecgonine detection in sharks. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969724049477