Seit den 1980er Jahren wurde der Blauflossenthunfisch, auch Roter Thun genannt, gnadenlos überfischt, was dazu führte, dass die Bestände weltweit zusammenbrachen. So wurden von der Internationalen Kommission zur Erhaltung der atlantischen Thunfischbestände (ICCAT) Ende der 1990er Jahre Fischereiquoten für den Atlantik festgelegt. Doch leider wurden die Quoten nicht eingehalten und man schätzt, dass bis 2008 jährlich über 50.000 Tonnen Blauflossenthunfisch gefangen wurden.
Ab 2008 griff die ICCAT durch und entwickelte einen 15-jährigen Bestandserholungsplan. Er beinhaltete u.a. eine drastische Quotenkürzung, die Begrenzung der Fangsaison je nach Fanggerät und Schiffsgröße sowie eine Erhöhung der Mindestgröße für gefangene Thunfische von 10 kg auf 30 kg.
Wohl bemerkt: Lässt man ihn in Ruhe leben, wird der Blauflossenthunfisch im Durchschnitt bis zu 3 Meter lang und bis zu 300 Kilogramm schwer. Das größte je gefangene Exemplar war über 4,50 Meter groß und wog über 680 Kilogramm.
Und die Schutzmaßnahmen griffen! Eine Bestandsanalyse ergab 2017, dass der Blauflossenthunfisch nicht mehr als überfischt gilt. Die Rote Liste Gefährdeter Arten der IUCN stufte ihn von „potenziell gefährdet” auf “nicht gefährdet” herab. Eine wirkliche Erfolgsgeschichte!
Und die Orcas? Die kommen seit 2020 ins Spiel: Um Gibraltar und den Südwesten Spaniens herum greifen sie plötzlich Segelboote an. Sie rammen die Ruder, was dazu führt, dass die Boote manövrierunfähig werden. Im Laufe der letzten fünf Jahre hat es um die 700 Boote getroffen, einige sind sogar gesunken.
Lange wurde gerätselt, warum die Tiere neuerdings dieses Verhalten an den Tag legen. Experten sind sich mittlerweile sicher: Die Orcas haben „Freizeit”, denn die bevorzugte Beute der „Iberischen Orcas“, zu denen 25 Tiere gehören, ist Blauflossenthunfisch – und den gibt es nun wieder in Hülle und Fülle. Die Orcas müssen nicht mehr den ganzen Tag auf Nahrungssuche gehen und haben regelrecht „Langeweile“, die sie dazu nutzen, ein Spielverhalten an den Tag zu legen. Mittlerweile bringen sie dieses Verhalten auch ihrem Nachwuchs bei. Die Spanische Regierung warnt daher Segler vor bestimmten Meeresbereichen, in denen die Orcas besonders aktiv sind.
Alles in allem gute Nachrichten!