Die Klimakrise zu beenden bedarf es der gemeinsamen Anstrengung aller Menschen.
Alle Völker und Nationen waren gefragt - und haben geantwortet: das Klimaabkommen von Paris aus dem Jahr 2015 ist weltweit gültig und verspricht der Menschheit, die Klimaerwärmung auf 2°C gegen über der vorindustriellen Zeit zu beschränken, bestenfalls und angestrebt sogar auf 1,5°C.
Die Umsetzung indes bedarf noch vieler Schritte.
Hierbei ist zwischen zwei Aktionsbereichen zu unterscheiden:
(1) der private Bereich
Dies sind all jene Stellschrauben, bei denen "jede:r von uns" etwas tun kann. Nachhaltiges Leben, Reduktion von CO2-Ausstoß, und aktives Einfordern des Pariser Abkommens von der Politik.
Größer, emissionsstärker und langsamer zu verändern ist indes
(2) der öffentliche Bereich
Der Verkehr als solcher, die Energiegewinnung und die Bauvorschriften unterliegen der staatlichen Regulierung, Förderung und Restriktion. Hier müssen die gewählten Volksvertretungen tätig werden und die entsprechenden Leitplanken setzen.
Dies gilt für alle Bereiche - diejenigen, über die überall gesprochen wird - aber auch ein paar, die meeresspezifisch sind. Diese sind vor allem unsere Forderungen:
Grundschleppnetze verbieten
Die Fischerei mit Grundschleppnetzen emittiert etwa so viele CO2-Äquivalente wie der Flugverkehr.
Die Forderungen nach Reduktion der Fliegerei, Abschaffung der Flugkraftstoff-Steuerförderung und des Verbots von Kurzstreckenflügen sind sinnvoll und werden auch von uns erhoben.
Ebenso wichtig ist es aber, die Fischerei mit Grundschleppnetzen zu verbieten. Diese zerstören den Meeresboden, eine sehr effektive CO2-Senke. Wird der Meeresboden aufgewühlt und zerstört, entweicht das gebundene CO2 - daher die erstaunlichen Effekte auf das Klima.
Regionale Schutzgebiete für Kohlenstoffsenken
Namentlich Mangroven, Seegraswiesen und Salzwiesen binden Kohlenstoffdioxid aus der Luft - sind also CO2-Senken. Je mehr davon intakt bleiben oder wieder eingerichtet werden können, umso mehr tragen sie dazu bei, bereits emittiertes CO2 aus der Atmosphäre einzufangen und dauerhaft zu binden.
Die Versuche des Menschen, sich jeden Quadratmeter Land zu eigen zu machen, für Siedlungen, Landwirtschaft oder Verkehrs- und Tourismusbereiche, zerstören diese wichtigen Naturlandschaften.
Dies muss beendet werden - die Bereiche sind unter Schutz zu stellen, damit sie ohne Störung durch den Menschen ihre natürliche Aufgabe gegen die Klimakrise erfüllen können.
Verbot des Krillfangs in der Antarktis
Der Antarktisbereich am südlichen Pol der Erde wirkt unwirtlich, weil wir überwiegend die Bilder von Schneestürmen und Eisbergen voller Pinguine assoziieren.
Tatsächlich ist die Region außerordentlich produktiv bei der Vermehrung von Leben: dem Krill insbesondere.
Die Kleinstlebenwesen (Zooplankton) ernähren das gesamte marine Nahrungsnetz "von unten" her.
Und: sie haben Hunger. Unglaubliche Mengen an CO2 werden verstoffwechselt, sodass insgesamt etwa die Hälfte allen Sauerstoffs aus den Meeren resultiert, die zugleich unglaubliche Massen an CO2 binden und verarbeiten.
Wer das Zooplankton aus den Meeren fischt, beraubt die Ozeane ihres Grundnahrungsmittels.
Dies ist insbesondere in der Antarktis gravierend - und muss daher ein Ende finden.
Quellen:
(Leserichtung, links nach
rechts, oben nach unten)
Keine. Alles von uns.
Bildnachweise:
(Leserichtung, links nach
rechts, oben nach unten)
Adobe Stock; Ausschnitt Känguru-Comic (c) Marc-Uwe Kling/Bernd Kissel, aus: Tagescomic 07.01.2022 v/a ZEIT ONLINE - mit frdl. Einzelgenehmigung für diese Verwendung hier; keine weitere Verbreitung ohne gesonderte Genehmigung gestattet.