Ökosystem Ozean

Die Ozeane bedecken 70% der Erdoberfläche und beinhalten 93% des weltweiten Wassers [Quelle 1]. Von den Polkappen bis zum Äquator sind sie über ein riesiges Förderband aus Meeresströmungen miteinander verbunden. Angetrieben werden sie von der thermohalinen Zirkulation – dem Aufstieg warmer Wassermassen und dem Abstieg kalter, dichterer Wassermassen und einem daraus entstehenden Sog. Alles im Meer ist miteinander verbunden [Quelle 2].

Grob unterteilen lässt sich das Meer in verschiedene Tiefenabschnitte und in geographische Breite. Lebewesen im Ozean lassen sich aufgrund ihrer Lebensweise in bodenlebende, „benthische“ Arten und „pelagische“ Arten, die schwimmend in der Wassersäule leben, unterscheiden.

Die Nahrungsgrundlage für das Leben im Meer bilden Cyanobakterien und einzellige Algen wie z.B. Diatomeen (Kieselalgen), die im offenen Ozean Photosynthese betreiben und Phytoplankton genannt werden. Sie liefern Energie für die nächste Stufe im Nahrungsnetz, das Zooplankton. Hier finden sich kleinere Krebstiere wie Copepoden oder Krill, aber auch die Larven von Fischen, Würmern und Weichtieren. Plankton zählt ebenso wie die Haie, Wale und die meisten Fische zum pelagischen Leben. Fast alle marinen Tiere sind irgendwann im Laufe ihres Lebens Teil des Zooplankton – man kann seine Rolle also gar nicht unterschätzen. Es bildet die Nahrungsgrundlage für fast alles größere Leben im Meer – über kleinere Fische bis hin zu Bartenwalen und den großen Räubern wie Haien oder Schwertwalen [Quelle 3].

Wo sich die Kontinente aus den Wogen erheben, grenzen die Schelfmeere an unsere Küsten. Diese unterseeischen Kontinentalplatten reichen bis in eine Tiefe von etwa zweihundert Metern und fallen danach steil in die Tiefe ab. Am Fuß der Kontinentalhänge beginnt in Tiefen ab 2.000 Metern die Tiefsee. Während es in den „flachen“ Schelfmeeren noch genügend Licht für das Wachstum von Algen, Seegras und Korallen gibt,hängt sämtliches Leben in der Tiefsee vom Nährstoffeintrag von oben ab – dem marinen Schnee. Fehlen oben an der Oberfläche die Nährstoffe, beispielsweise durch Überfischung oder eine ausgehungerte Planktonblüte, stirbt auch das Leben in der Tiefsee. Diese Abhängigkeit wird benthisch-pelagische Kopplung genannt und ist ein Faktor, der im Fischereimanagement nur selten mitbeleuchtet wird [Quelle 4].

Quellen:

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1 – Spektrum der Wissenschaft – Lexikon der Biologie (Zugr. 10.10.20): Meer.

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/meer/41655

2 – World Ocean Review(Zugr. 10.10.20): Meeresströmungen.

https://worldoceanreview.com/de/wor-1/klimasystem/grose-meeresstroemungen/

3 – I. Suthers, D. Rissik, A. Richardson (2019): Plankton: A guide to their ecology and monitoring for water quality. CRC Press. ISBN 9780367030162

4 – J.R. Griffiths et al. (2017): The importance of benthic-pelagic coupling for marine ecosystem functioning in a changing world. GlobalChange Biology.

https://doi.org/10.1111/gcb.13642

Bildnachweise:

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Friederike Kremer-Obrock